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Ortsgruppe Fürstenwerder

Die Ortsgruppe Fürstenwerder

des Uckermärkischen Geschichtsvereins zu Prenzlau e. V.

 

Am 16. Februar 1998 wurde die Ortsgruppe Fürstenwerder des Uckermärkischen Geschichtsvereins gegründet, sie hat derzeit ca. 10 Mitglieder.

Hauptziel sollte damals sein, die heimatgeschichtliche Arbeit des verstorbenen Heimatforschers Erich Blietschau fortzusetzen, die [Heimatstube] zu aktivieren und weiterzuentwickeln.

Die Heimatstuben haben sich seitdem, durch die aktive Mitarbeit aller Mitglieder der Ortsgruppe, zu einem wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens in der gemeinde Nordwestuckermark entwickelt. Die Einrichtung erfasst, sammelt, bewahrt, dokumentiert und präsentiert entsprechend ihres Profils Kulturgut sowie Belege der Natur und Umwelt. Dank zahlreicher Schenkungen und Leihgaben von Fürstenwerder Bürgern und aus der gesamten Uckermark haben sich die Heimatstuben zu einem Museum mit hauptsächlicher Darstellung des dorftypischen Handwerks entwickelt. Bürger und Besucher aus Nah und Fern werden außerdem über die geschichtliche Entwicklung des ehemaligen Grenzstädtchens Fürstenwerder informiert. Jährlich wechselnde neue Sonderausstellungen sorgen für Abwechslung und Beschäftigung mit interessanten Themen.

Die ehrenamtliche Arbeit aller Mitglieder der Ortsgruppe wurde in den Jahren 2003/2004 durch zahlreiche Fördermaßnahmen aus dem Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes gewürdigt.

Durch eine umfangreiche Gebäudesanierung, durch Einbau einer modernen Heizungsanlage, neue Elektrotechnik, neue Toiletten, einem Besucherbetreuungsraum und einem Holzbackofen haben sich die Ausstellungsmöglichkeiten und das Besucherinteresse wesentlich verbessert.

Alle Mitglieder der Ortsgruppe beschäftigen sich in ihrer Freizeit auch mit der „Forschung“, Neudarstellung und der Beschreibung von geschichtlichen Themen zu Fürstenwerder und Umgebung. Dazu erschienen Beiträge in den Mitteilungsheften des Uckermärkischen Geschichtsvereins und im Prenzlauer Heimatkalender.

Durch eine eigene Publikationsreihe, in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsverein Fürstenwerder und der Gemeinde Fürstenwerder, konnte das „Fürstenwerder Mosaik“ herausgegeben werden, was viele Interessenten und ein lebhaftes Echo fand (siehe unter „Publikationen“ – „Vereinsveröffentlichungen“).

  • Mosaik Teil 1 „Geschichte und Geschichten“, 1999
  • Mosaik Teil 2 „Die Vierziger und Fünfziger Jahre“, 2002
  • Mosaik Teil 3 „Feuerwehr und andere Vereine“, 2004
  • Mosaik Teil 4 „Fürstenwerder und das Dominium“, 2009
  • Mosaik Teil 5 „Jubiläen und Erinnerungen“, 2012

Eine besondere Publikation erschien im Jahr 2002 als Band 5 der Arbeiten des UGVP „Fürstenwerder 1944/45, Kriegsereignisse in einer Uckermärkischen Idylle“. Der Autor Herr Wilhelm Zimmermann hat damit erstmals für ein Dorf in der Uckermark die Geschichte der letzten Kriegstage 1945 aufgearbeitet und für nachfolgende Generationen festgehalten.

Einige Bürger wurden durch die Herausgabe der Broschüre angeregt, erstmals über ihre eigenen persönlichen Erinnerungen an das Kriegsende zu sprechen und zu schreiben. Viele Hinweise, Berichtigungen und Ergänzungen gingen ein.

Dadurch konnten in den Jahren 2003 – 2006 nach umfangreichen Vorbereitungen, in Zusammenarbeit mit dem Umbetter des Verbandes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Herrn Erwin Kowalke, Suchgrabungen nach Soldatengräbern im Damerower Wald und im Bereich der Pastorscheune von Fürstenwerder durchgeführt werden. Bei einem Soldaten wurde die Erkennungsmarke gefunden und durch die „Deutsche Dienststelle“ in Berlin die Personendaten ermittelt. Es gelang Familienmitglieder zu finden, die nach über 60 Jahren über das Schicksal ihres vermissten Angehörigen informiert wurden und im Jahr 2005 aus Frankreich nach Fürstenwerder kamen.

Die gesammelten Informationen über den 1865 in Fürstenwerder geborenen Geographen Hans Steffen durch Frau Ute Bleich und die Auswertung des Nachlasses durch das Ibero-Amerikanische Institut in Berlin, über seine umfangreichen Leistungen für das Land Chile veranlasste 2008 die Chilenische Botschaft in Berlin, zur Gestaltung und Anbringung einer Gedenktafel über Hans Steffen in der Heimatstube.

Die über 150 jährige Maltradition in der [Seenlandschaft um Fürstenwerder] ist ein weiterer Schwerpunkt der Forschung. Herr Oliver Spitza konnte erstmals im November 2008 seinen Bericht über den 1872 in Fürstenwerder geborenen Landschaftsmaler Max Zaeper vorstellen. Weitere in der Chronik von Paul Wiede genannte „Maler“ warten auf ihre geschichtliche Aufarbeitung.

Eine Tradition seit 2004 ist die im Rahmen der Saisoneröffnung in den Heimatstuben stattfindende Auktion „Kunst und Kuriosa“. Dadurch konnte so mancher Euro zu Gunsten verschiedener Projekte für die Heimatstuben eingenommen werden.

In Anlehnung an die Bibliothek des UGVP wurde durch Frau Bleich und Frau Seiler ein thematisches Register mit Berichten zu Schwerpunkten des Ortes angelegt. Weiterhin betreut und registriert Frau Seiler die Fotosammlung. Über Fürstenwerder und Umgebung sind über 1000 Fotos erfasst. Seit 2009 verfügt die Gemeinde Nordwestuckermark über ein Archiv für die Ortschronisten. Es befindet sich in einer beheizten Wohnung in Kraatz und wird mit viel Engagement von Frau Bleich betreut.