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2021 Ute Bleich

2021 Ute Bleich für Ihr Lebenswerk
Ute Bleich 2008 auf einer Exkursion des UGVP
Adolf-Stahr-Preis: 23.04.2021

Ute Bleich, ehemalige Lehrerin im Raum Fürstenwerder, widmet sich seit dem Ende ihrer aktiven Lehrtätigkeit 1992 der Regionalgeschichte der nordwestlichen Uckermark.

Ab 1996 erarbeitete sie eine Entwicklungskonzeption für die „Heimatstuben Fürstenwerder“, die 1998 durch den Ortsbeirat Fürstenwerder bestätigt wurde. 1998 gründete sich auf ihre Initiative die „Ortsgruppe Fürstenwerder“ des Uckermärkischen Geschichtsvereins zu Prenzlau e.V., dessen Mitglied – seit 2014 Ehrenmitglied – sie seither ist.

Ute Bleich hat sich mit viel Fleiß auf alte Handschriften spezialisiert, die sie akribisch auswertet. Sie transkribierte die für den Raum Fürstenwerder äußerst wertvolle, über eintausend Seiten starke handschriftliche Chronik des Dachdeckermeisters Paul Wiede aus der Zeit 1925 bis 1945. Daraus entstand 1999 eine Zusammenstellung aller 138 Grundstücke und Häuser – einschließlich Familien- und Besitzgeschichten – die sich innerhalb des Stadtmauerrings von Fürstenwerder befinden – mit Ergänzungen zu den Ausbauten. Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Heimatstuben“ entstand die Idee der Schriftenreihe „Fürstenwerder Mosaik“, von der hauptsächlich dank ihrer Arbeit seit 1999 fünf Hefte erscheinen konnten, das Sechste ist in Vorbereitung. Etliche heimatgeschichtliche Beiträge aus ihrer Feder finden sich in diversen Prenzlauer Heimatkalendern, in den jährlichen Mitteilungen des UGVP und in der Festschrift-Buchausgabe zur 700-Jahr-Feier von Fürstenwerder. In über 60 Aufsätzen hat sie sich inzwischen zu den verschiedensten historischen Themen aus dem Gebiet der Gemeinde Nordwestuckermark geäußert. Einer ihrer Schwerpunkte war dabei die Erforschung der Glashütten des 18./19. Jahrhunderts in der Uckermark (2002: Sonderheft „Der Glasfreund“ –„Glashütten um Fürstenwerder“.

Viel Zeit investiert sie in die Erfassung der Lehrer, Küster, Ärzte, Apotheker, Handwerker und Ackerbürger. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf die Darstellung der einzelnen Informationen in Zeit und Raum, was eine Verbindung der zahlreichen Fakten zu „der Geschichte“ erst ermöglicht.

Auf Beschluss der Gemeinde Nordwestuckermark wurde in einer Wohnung in Kraatz ein von ihr betreutes, gemeindeübergreifendes Archiv für Ortschronisten eingerichtet.

Ute Bleich wertet alte Kirchbücher der Region nicht nur aus. Sie hat die Pfarrarchive von Dedelow, Fürstenwerder, Klinkow, Kraatz, Schapow, Schönermark und Weggun sortiert, inventarisiert und so manchen „Schatz“ vor dem Verfall bewahrt. Daraus viel ihr die Aufgabe zu, den Kontakt mit an ihrer Familiengeschichte interessierten Zeitgenossen zu pflegen und ihre Anfragen zu beantworten. Über die Kirchenbücher erwachte das Interesse an der Geschichte der Kirchen und deren Ausstattung. Zahlreiche Akten in den Pfarrarchiven berichten von den Schwierigkeiten, die die Erhaltung so großer und alter Gebäude mit sich bringt.

 

Prenzlauer Zeitung vom 26.04.2021

Prenzlauer Zeitung vom 23.04.2021