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Birkenhain

Die letzte erhaltene Baracke, der auch als Außenlager von Ravensbrück bekannten Stätte, wurde 1998 auf Initiative des Geschichtsvereins unter Denkmalschutz gestellt. Am 30. April 2004 erfolgte die Gründung einer AG „Historische Baracke Birkenhain“ mit den Sprechern Reinhard Timm und Jörg Dittberner. Mit der von Gerhard Kegel initiierten Spendenaktion, die bis zum Jahresende 2004 etwa 13.000 Euro erbrachte (allein zu seinem 70, Geburtstag 10.000 €) , gelang es der AG die dringend nötige Dachsanierung durchzuführen. Bald darauf begann unser Vereinsmitglied Jörg Dittberner gemeinsam mit Schülern des Prenzlauer Gymnasiums die wechselvolle Geschichte dieser Baracke zu erforschen. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden in einer Broschüre der Reihe „Schülerarbeiten zur Regionalgeschichte Heft 3“ unter dem Titel „Birkenhain. Ein historischer Ort“ zusammengefasst. Die Projektgruppe wurde dann im Jahre 2006 mit dem „Brandenburgischen Denkmalpreis“ ausgezeichnet (Dotierung: 4.000,- €).

Quellen:

  • Birkenhain. Ein historischer Ort. Schülerarbeiten zur Regionalgeschichte, Heft 3 (2007).
  • Jörg Dittberner: Historische Baracke Birkenhain, Denkmalpflegepreis für erfolgreiche Arbeit. Mitt. Uckermärk. Geschver. 13, 2006, 216–218.
  • Jürgen Theil: Tätigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2003. Mitt. Uckermärk. Geschver. 12, 2005, 124.

 

Birkenhain. Der Wohnplatz Birkenhain befindet sich im Prenzlauer Stadtforst (Große Heide) und gehört zur Stadtgemeinde Prenzlau. In den zwanziger und dreißiger Jahren nutzten viele Städter die günstigen Bus- und Bahnverbindungen, um sich in der Großen Heide und den beiden Gasthäusern in Birkenhain zu erholen. Eine kleine Jugendherberge mit ca. 50 Betten war ideal für Klassen- und Wanderfahrten. Nachdem ab Sommer 1943 die Luftangriffe auf Berlin zunahmen, wurde im verträumten Birkenhain mit der Errichtung eines Ausweichquartiers für den persönlichen Stab des Reichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, begonnen, das den Decknamen „Birkenwald“ erhielt. Nun wurde es still in Birkenhain, denn der Bevölkerung wurde der Zutritt nicht mehr gewährt. In der Endphase des Krieges wurde die von Himmler und nachfolgend von Generaloberst Heinrici befehligte Heeresgruppe Weichsel, die den Nordabschnitt der deutschen Ostfront umfasste, von Birkenhain aus geführt. Mit dem Einzug Himmlers am 3.2.1945 wurde dieser Komplex zur Schaltzentrale für alle deutschen Einheiten, die sich inzwischen in der Defensive gegen den Ansturm der Roten Armee befanden. Seit Kriegsende wurden die Gebäude verschiedentlich genutzt: u.a. als Flüchtlingslager (s.u. Vertriebenenlager), als Außenstelle des Krankenhauses, als Aufbauleitung und Lehrlingsunterkunft des Armaturenwerkes, als Internat der Sonderschule und als Ferienlager. Die letzte erhaltene Baracke, der auch als Außenlager von Ravensbrück bekannten Stätte, wurde 1998 unter Denkmalschutz gestellt. Am 30.4.2004 erfolgte die Gründung einer AG „Historische Baracke Birkenhain“ mit den Sprechern Reinhard Timm und Jörg Dittberner. Mit der von Gerhard Kegel initiierten Spendenaktion, die bis zum Jahresende 2004 etwa 13.000 Euro erbrachte, gelang es der AG die dringend nötige Dachsanierung durchzuführen. Lit.: Becker: Jugendpflege- und Körperschulungswoche in Birkenhain, in: HK 1929, S. 199-201. Fürstenau, Ernst: Die Kreisjugendherberge in Birkenhain, in HK 1929, S. 90. Weitere Quellen bei Timm, Reinhard (Prenzlau) und Zimmermann, Wilhelm (Hamburg): Beitragsfolge über Birkenhain in der PZ vom 8.1.1997 (1. Teil). Birkenhain. Ein historischer Ort. Schülerarbeiten zur Regionalgeschichte Heft 3, hg. vom UGVP, Prenzlau 2007.

Quelle: Stadtlexikon

Es ist der Hartnäckigkeit des Hobby-Historikers Wilhelm Zimmermann zu verdanken, dass sich die Einstellungen gegenüber der Baracke änderten. Seit 1993 hatte Zimmermann immer wieder auf der Anerkennung der Baracke als Denkmal beharrt. Sein Engagement  hatte im Januar 1996 erstmals Erfolg. Die Anlage bekam eine vorläufige Unterschutzstellung.

Die endgültige Anerkennung als Denkmal des Landes Brandenburg erfolgte nach mehreren Vorortterminen dann im März 1997 durch den Minister Reiche.

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